Weltgebetstag
Gemeinsam mit christlicher Minderheit aus Taiwan beten
Bildrechte: © 2021 World Day of Prayer International Committee, Inc.
Die Spannungen zwischen der Volksrepublik China und Taiwan haben sich in den letzten Monaten verschärft. Allerdings schwelt der Konflikt bereits seit 70 Jahren. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit.
Ermutigung zum Glauben aus Taiwan
In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag der Frauen 2023 verfasst. Am Freitag, den 3. März 2023, feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde diese Gottesdienste. Auch Kirchengemeinden in Hessen-Nassau laden zu Weltgebetstagsgottesdiensten ein, die von Frauengruppen vorbereitet wurden. Im Mittelpunkt wird ein Bibeltext des Epheserbriefes stehen (Eph 1,15-19): „Ich habe von eurem Glauben gehört“. Dabei erfahren die Gottesdienstbesucher:innen, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen. Weltweit zeigen Frauen am Weltgebetstag, was ihnen gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte.
Indigene Bevölkerung fühlt sich verstärkt christlichem Glauben verbunden
Die meisten Menschen in Taiwan gehören allerdings dem chinesischen Volkglauben mit rund 44 Prozent an, dem Buddhismus fühlen sich 21 Prozent verbunden und der Anteil der Christ:innen beträgt nur rund 5 Prozent. Vor allem die Ureinwohner haben in den vergangenen Jahren den christlichen Glauben angenommen. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa 2% der Bevölkerung gelten als Indigene.
Von der Diktatur zur Demokratie
Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949. Damals flohen die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang vor den Kommunist*innen nach Taiwan. Es folgte nicht nur der wirtschaftliche Aufschwung als einer der „asiatischen Tiger-Staaten“, sondern auch die Errichtung einer Diktatur. Nach langen Kämpfen engagierter Aktivist:innen z.B. aus der Frauenrechts- und Umweltbewegung fanden im Jahr 1992 die ersten demokratischen Wahlen statt.
Lebensstil in Taiwan
Heute ist Taiwan ein technologisch fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle. Dabei ist die junge Generation stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Nach einem harten Arbeitstag wird die Möglichkeit auf dem Nachtmarkt zu essen, gerne genutzt. Die vielfältige Küche ist aus den Einflüssen unterschiedlicher Ethnien entstanden – einige Rezepte zum Nachkochen haben die Weltgebetstags-Frauen zusammen gestellt:
Vielfältige Natur
Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohner*innen zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum.
Hintergrund: der Weltgebetstag
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag. Zum Weltgebetstag rund um den 3. März 2023 laden uns Frauen aus dem kleinen Land Taiwan ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: „Glaube bewegt“!
Mitmachen - Gottesdienste zum Weltgebetstag